Befreie dich von alten Labeln

Jürgen Ferrary
3. Januar 2025

Ich weiß nicht, ob es dir auch so geht, aber zu jedem Beginn eines neuen Jahres werde ich mit Werbung überschwemmt. Große Diät-Organisationen setzen neue Programme auf, Fitness-Studios werben mit Sonderangeboten. Aber auch Angebote zur „mentalen Gesundheit“, Versprechen für ein „erfolgreiches Leben“ in „innerer Ausgeglichenheit“ finden ihren Weg in meinen Spam-Ordner. Schade, dass wir an unserer Eingangstür nicht einen zweiten Schlitz für Spam haben.
Die Werbung denkt sich solche Aktionen nicht einfach aus, sondern reagiert auf das, was die Menschen wollen. Und ich? Ich habe beschlossen, ich will mich nicht mehr jedem Trend, jeder Norm, jeder neuen Idee anschließen, schon allein, weil es mir zu anstrengend ist, mich jedes Jahr neu zu erfinden oder den neuesten Trends hinterherzulaufen.

Eigentlich sind die meisten Trends nicht einmal dazu da, dass wir glücklicher werden, sondern weil wir uns einbilden, mehr Akzeptanz zu ernten. Stattdessen weisen uns die Menschen neue Label zu, die uns nur noch mehr an unserer Identität zweifeln lassen.

Niemand mag es, mit einem Label versehen oder in eine Schublade gesteckt zu werden. Und dennoch scheint das zum Wesen unseres Menschseins dazuzugehören. Wir tun es einfach – nicht nur bei anderen, sondern auch bei uns selbst!

Wir alle tragen Labels, ganz gleich, ob wir sie uns selbst gegeben oder ob andere uns damit versehen haben. Und ganz ehrlich? Oft genug glauben wir an diese Etiketten und lassen unser Leben durch sie einschränken. Wir setzen nur ein klitzekleines Wort vor unser Labels und signalisieren damit: Eigentlich sind wir nicht gut genug.

„Ich bin nur ein Religionslehrer, kein richtiger Lehrer. Aber eigentlich bin ich ja Pastor!“ Hast du es gemerkt? Ich habe mich schon dabei ertappt, dass ich so etwas gesagt habe. Noch schlimmer finde ich: „Ich bin ja nur ein Sünder!“ Dieses Label limitiert nicht nur wahnsinnig, es ist zudem eine Lüge, die mich unnötig kleinmacht!

Die Wahrheit ist, dass du nicht dein Alter, dein Beschäftigungsverhältnis, deine Diagnose, dein Familienstand, dein Kampf oder deine Vergangenheit bist. Diese Bezeichnungen mögen deine Situation, deine Zeit oder deine Prüfung beschreiben, aber deine wahre Identität liegt in dem, was Gott zu dir sagt, und in nichts anderem.

Und Gott sagt: „Du bist nach meinem Bilde erschaffen. Du bist ein Meisterwerk“ Du warst vielleicht auf falschem Wege, aber wenn du Jesus in dein Leben gelassen hast, dann hat er dich neu gemacht. Vergleiche dich nicht mit irgendjemand anderem, du bist einmalig.

Dir wurde nicht ein Geist der Angst gegeben, sondern der Liebe, der Kraft und des gesunden Verstandes. Du bist mehr als ein Eroberer in Christus, der dir Kraft gibt. Du wurdest zu einem bestimmten Zweck geschaffen. Du bist geliebt. Du bist auserwählt. Du bist genug.

Ich will dich heute herausfordern, über die Labels nachzudenken, die du dir im letzten Jahr und im Laufe deines Lebens selbst gegeben hast oder die man die angeheftet hat. Schau dir einmal an, welche davon im Widerspruch zu dem stehen, wie Gott dich sieht. Frage dich einmal: Welches sind Bereiche in deinem Leben, in denen du dich schämst, unsicher bist oder Angst hast, dass sie jemand herausfinden könnte?

Bitte Gott, dir zu zeigen, welche Etiketten dich einschränken und belasten, und bitte Gott dann auch, dass er dir hilft, diese Labels abzustreifen. Erlaube Gott, dass er dein Bild über dich in Ordnung bringen darf, das heißt, deine Identität in Einklang mit dem biblischen Bild bringen. Die Bibel sagt: „Er heilt die Menschen, die innerlich zerbrochen sind, und verbindet ihre Wunden“ (Psalm 147,3 HfA).

Dann kannst du dieses Jahr frei von falschen Etiketten dein Leben als Kind Gottes leben. Frei lebt es sich leichter.

Sei gesegnet!

„Du wirst von der Gnade bestimmt. Je mehr die Gnade in dich eindringt, umso mehr verblassen die irdischen Etiketten“ (Max Lucado).

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